1 - 1 von 23 Ergebnissen

Identifikation und Herstellermarken

Die Identifikation von Plakatschriften, insbesondere Holzlettern ist zumeist mehr als schwierig.

Viele der großen Schriftgießereien produzierten selbst oder liesen in ihrem Namen Holzlettern herstellen. Hat man das Glück von diesen Gießereien eine Hauptprobe (Schriftmusterbuch) zu besitzen oder ein genügend volles Konto um diese zu erwerben, kann man über die Hauptproben nach intensiver Durchsicht und Vergleichen Schriften identifizieren.

Neben diesen Hauptproduzenten gab es aber auch noch mittlere und kleine Unternehmen die neben allem was in einer Setzerei aus Holz benötigt wurde auch Holzlettern produzierten. Von diesen gibt es oft nur ganz wenig Informationen oder überlieferte Dokumentationen.

Eine weitere Schwierigkeit besteht in dem, wie wir heute sagen würden "Diebstahl geistigen Eigentums" der insbesondere zwischen 1860 und 1930 massiv verbreitet war. Jede neu erschienene Schrift eines Herstellers wurde umgehend teils unverändert, teils auch in leichter Abwandlung kopiert und unter anderem Namen als Eigenschöpfung auf den Markt gebracht. Dies passierte nicht nur im neu gegründeten Deutschen Reich sondern auch im ganzen restlichen Europa.

Selten haben die Hersteller ihre Plakatlettern, anders als bei den Bleilettern, mit einer Kennzeichnung oder einem Firmenlogo versehen. Umso schöner, dass es in unserer Sammlung einige wenige Schriften mit einer Firmenmarke gibt. So haben wir vor kurzem die Marken "Schelter & Giesecke, Leipzig", "A. Zwosta, Litzendorf" und "Sachs & Co., Mannheim" entdeckt. Die Firma Sachs verwendete sogar eine Wappenmarke, eine reine Textmarke und eine Textmarke im Oval.

Als bislang einzige außerdeutsche Marken haben wir die Hersteller "De Little, York, England und S. Marziali, Foligno, Italien im Bestand.

Die Firma "De Little" ist im englischsprachigen aber auch europäischen Raum sehr bekannt. Die Firmengeschichte ist gut erforscht und zahlreiche Muster und Kataloge sind im Internet frei verfügbar zu finden.

Die Firma "S. Marziali", benannt nach dem Gründer Sante Marziali war zunächst im umbrischen Foligno beheimatet. Später erfolgte ein Umzug der Produktion nach Milano. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die erste Holzletternmanufaktur in Italien 1855 von Francesco Salvati in Foligno gegründet wurde. Inwieweit Marziali mit Salvati bekannt war oder ob verwandschaftliche oder freundschafltiche Verbindungen bestanden ist bislang noch unklar.

Diese Kategorie durchsuchen: Plakatschriften / Poster letters
1 - 1 von 23 Ergebnissen